United World Wrestling

Wie in vielen anderen Sportarten kümmert sich auch im Ringen ein internationaler Verband um das Regelwerk dieser Sportart sowie zudem auch um die Ausrichtung der bedeutendsten Turniere im Ringen.

Der erste Verband dieser Art war einst der 1912 gegründete „Internationale Ring Verband“, welcher in Stockholm gegründet wurde, dessen Amtssprache zu dieser Zeit Deutsch war.

Doch bereits 1921 entstand die „International Amateur Wrestling Federation“ (kurz IAWF) mit 19 teilnehmenden Ringerverbänden aus den verschiedensten Ländern. Der Sitz des Verbandes wurde im Jahr 1946 nach Paris in Frankreich verlegt und 1965 dann in die Schweiz nach Lausanne.

Zwischen 1952 und 1971 leitete Roger Coulon als Generalsekretär den IAWF, der zu dieser Zeit in „International Federation of Amateur Wrestling“ umbenannt wurde. Es wurden neue Regeln beschlossen, zu denen 1957 erste Schiedsrichterkurse stattfanden.

Im Jahre 1994 nannte sich der Verband, der zu dieser Zeit von Milan Ercegan geleitet wurde, erneut um, diesmal in „International Federation of Associated Wrestling Styles“ (kurz FILA). Im gleichen Zug nahm der Verband zudem neue Ringkampf-Varianten in sein Programm auf und beschloss die Einführung einer Weltmeisterschaft für Junioren.

Zudem wurde auch das Frauen-Ringen zu dieser Zeit als gleichberechtigte Disziplin ins Programm der FILA aufgenommen.

Im Jahr 2002 wurde dann Raphaël Martinetti aus der Schweiz zum Vorsitzenden der FILA gewählt, der allerdings drei Tage nach der Bekanntgabe durch das IOC, das Ringen von der Olympischen List der Sportarten zu streichen, seines Amtes enthoben und am 16.02.2013 durch den Serben Nenad Lalović ersetzt.

Lalović gelang es im Anschluss daran, den Ausschluss des Ringens von Olympia, bei der 125. Versammlung des IOC zu verhindern und wurde kurz darauf, im September 2014, für eine Amtsperiode von sechs Jahren, in seinem Amt bestätigt. In diesem Zuge wurde die FILA in „United World Wrestling“ (kurz UWW) umbenannt.

Zu UWW gehören heutzutage insgesamt 168 Landesverbände, zu denen unter anderem auch der Deutsche Ringer-Bund zählt.

Neben dem Griechisch-Römischen Stil und dem Freistil unterliegen dem Verband auch andere Kampfsportarten, wie Grappling, Sambo, Beach- oder Traditional Wrestling.

Heute veranstaltet UWW etwa 150 Turniere und Wettkämpfe für Ringer pro Jahr, zu denen neben den Welt- und Europameisterschaften auch Turniere im Nachwuchsbereich gehören.

Ringer, Ringerinnen sowie Schiedsrichter und Förderer des Ringens werden als Auszeichnung für besondere Leistungen in die „FILA International Wrestling Hall of Fame“ aufgenommen und auf diese Weise für ihre Verdienste geehrt.

Trotz der vielen Umbenennungen und Umstrukturierungen, welche UWW in der Vergangenheit über sich ergehen lassen musste, steht das Ringen heute wieder besser da als noch vor wenigen Jahren.

So haben die Veränderungen und Umstrukturierungen in dem Verband zumindest dazu geführt, dass das Ringen auch bei den kommenden Olympischen Sommerspielen 2020 und 2024 weiterhin auf der Liste der olympischen Sportarten steht.

Dies war noch 2013 äußerst fraglich, nachdem das IOC das Ringen aus der Liste der Sportarten streichen wollte. Doch aufgrund von diversen Regeländerungen und strukturellen Anpassungen auf Seiten des Verbandes konnte dieses Schreckensszenario in letzter Instanz doch noch einmal abgewendet werden.

Somit dürfen sich die Fans, Sportler und Funktionäre auch weiterhin darauf freuen ihre Sportart im Rahmen der Olympischen Spiele live im Fernsehen zu verfolgen. Denn dies ist eine der wenigen Möglichkeiten überhaupt, bei denen sich die Ringer einem großen internationalen Publikum präsentieren und für ihre Sportart werben können.

Ansonsten fristet das Ringen heutzutage allerdings zu großen Teilen ein Nischendasein, im Schatten von anderen Sportarten, welche die Fans dem Ringen zumeist vorziehen.