Ringen hat bereits eine lange Tradition in Deutschland. Bereits im Jahre 1893 fanden die ersten deutschen Meisterschaften in dieser Sportart statt und seit 1922 werden hierzulande auch Meisterschaften im Mannschaftsringen ausgerichtet.
Dennoch gehört die Sportart in Deutschland heute eher zu den sogenannten Randsportarten, die nur eine untergeordnete Stellung unter den Sportarten besitzen.
Hierzulande fungiert der DRB, der Deutsche Ringer-Bund, bereits seit 1972 als die höchste Instanz in dieser Sportart und kümmert sich um die Organisation von nationalen Meisterschaften sowie um die Belange der Vereine, die eine Ringerabteilung besitzen.
Zudem unterstehen dem DRB, der seinen Sitz seit dem Jahre 2000 in Dortmund hat, auch die 20 Landesverbände. Als Präsident des Ringer-Bundes fungiert seit 2005 Manfred Werner, der zugleich den Bayerischen Ringer Verband leitet.
Das bedeutendste Turnier für Ringer in Deutschland stellt, neben den Deutschen Einzelmeisterschaften, die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft dar.
Erster Deutsche Meister im Ringen wurde im Jahre 1893 Hubert Schwerger, welcher damals in einer unlimitierten Gewichtsklasse, im Griechisch-römischen Stil, triumphieren konnte. Erst 1934 wurde die Deutsche Meisterschaft erstmals im Freistil ausgetragen und seit 1994 nehmen auch Frauen an den deutschen Meisterschaften im Ringen teil.
Der erste Mannschaftsmeister war dagegen, im Jahre 1922, die SpVgg Berlin-Ost, welche den Erfolg im Jahr darauf bestätigen konnte. Als im Jahre 1963 die Bundesliga im Ringen eingeführt wurde, konnte sich der SC Einigkeit Aschaffenburg dort die Meisterschaft erringen.
Den Titel des Mannschaftsrekordmeisters halten heute der AVS Heros Dortmund und die VfK Schifferstadt gemeinsam, die beide bislang zehn deutsche Meisterschaften erringen konnten.
Die Ringer-Bundesliga wird heute in drei Staffeln (Südost, Südwest und Nordwest) ausgetragen. In jeder der Staffeln treten dabei zwischen sieben (Südost Staffel) und acht (Südwest und Nordwest Staffel) Mannschaften gegeneinander an.
Im Anschluss an die Vorrunde, kommt es in der Folge zu einer Endrunde im K.-o.-System, in welcher der Meister in einem Finale, das zwischen Januar und März stattfindet, ermittelt wird.
Aktueller Deutscher Meister ist der SV Wacker Burghausen, der sich im Finale 2017 gegen den KSV Köllerbach in zwei Kämpfen durchsetzen konnte.
Doch Deutschland war in der Vergangenheit auch oftmals Austragungsort der Welt- und Europameisterschaften im Ringen. So war Deutschland, zwischen 1921 und 2011, bereits zehnmal der Gastgeber einer Ringer-Europameisterschaft, von denen die erste 1921 in Offenbach am Main und die bislang letzte im Jahr 2011 in Dortmund stattfand. Und auch um fünf Weltmeisterschaften wurde bereits in Deutschland gerungen, letztmals allerdings schon im Jahre 1955, als die Ringer-Weltmeisterschaft in Karlsruhe ausgetragen wurde.
Natürlich sollen allerdings auch die deutschen Ringer nicht vergessen werden, die in ihrer Karriere eine Olympische Medaille erringen konnten. So kam mit Carl Schuhmann unter anderem der erste Olympiasieger, im Ringen der Neuzeit, aus Deutschland. Dieser konnte sich 1896 in Athen neben der Goldmedaille im Ringen, ohne Gewichtslimit, zudem auch Medaillen im Turnen und dem Gewichtheben holen.
Insgesamt reichte es bei Olympischen Spielen für deutsche Athleten bislang zu acht Goldmedaillen, von denen die letzte allerdings aus dem 1992 stammt. Damals konnte Maik Bullmann, vom AC Bavaria Goldbach, Gold im Halbschwergewicht bis 90 Kilogramm, im Griechisch-römischen Stil erringen.
Nach zwei Bronze- und einer Silbermedaille 1996 in Atlanta folgte jedoch eine Dürreperiode im deutschen Ringen, ehe Mirko Englich sich 2008 in Peking die Silbermedaille im Halbschwergewicht bis 96 Kilogramm sichern konnte.
Bei den bislang letzten Spielen reichte es für Denis Kuda vom VfK Schifferstadt, im Mittelgewicht bis 85 Kilogramm, dann immerhin für die Bronzemedaille.